Am 15. März 2020 fand die Kommunalwahl in Bayern statt. Aus diesem Anlass gab Patrick Standl dem Bezirksverband der Grünen in Oberfranken ein Interview zu seinen Eindrücken im Gemeinderat. Die Fragen stellte Bezirksvorsitzende Susanne Bauer aus Pegnitz.
Frage: Was sind deine stärksten Eindrücke aus diesem ersten Jahr?
Patrick: Die Corona-Pandemie hat natürlich vieles bestimmt. Die Kommunalwahl im März 2020 fand kurz vor dem ersten Lockdown statt. Spontane Treffen oder eine Wahlparty waren da schon nicht mehr möglich. Wir sind dann als Grüne auf digitale Alternativen umgestiegen. Abstand halten und Maske tragen gilt selbstverständlich auch für die Gemeinderatssitzungen. Wir haben alle aus der Situation das Beste gemacht. Auch finanziell (z.B. bei den Gewerbesteuereinnahmen) war lange nicht klar wie sich die Pandemie auf den Gemeindehaushalt auswirken wird. Zum Glück kam es nicht so schlimm wie im Sommer gedacht. Wir sind zwar als GRÜNE mit Joachim Weise und mir die kleinste Fraktion im Gemeinderat, trotzdem konnten wir in einigen Bereichen unsere Akzente setzen. Ich denke da beispielsweise an die Förderung der Ladesäuleninfrastruktur im nächsten Haushalt. Bei wichtigen Bauvorhaben (wie dem Neubau Kita Heinersreuth und Offene Ganztagsschule) bringen wir regelmäßig unsere Ideen und Vorschläge für mehr ökologisches und energieeffizientes Bauen ein und manches davon wir auch umgesetzt. Insgesamt konnte ich also trotz anfänglicher Nervosität vor der neuen Aufgabe sehr viele positive Eindrücke und Erfahrungen sammeln.
Frage: Was hat dich am meisten überrascht?
Patrick: Überrascht hat mich, wie viele einzelne Schritte und Beschlüsse im Rat ein größeres Bauvorhaben bis zur finalen Realisierung mit sich bringt. Auch die vielen Stunden Arbeit, die insbesondere der Kämmerer in die Erstellung des Haushalts steckt, haben mich beeindruckt. Auch dass die Ausschüsse wieder öffentlich tagen hat mich positiv gestimmt, denn damit ist auch ein Stück mehr Bürger*innenbeteiligung möglich. Insgesamt freut es mich natürlich, dass die Themen Ökologie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit seit unserem Einzug noch stärker ins Blickfeld gerückt sind und für alle Beteiligten in Verwaltung und Gesellschaft mittlerweile klar ist: Der Klimakrise müssen wir auch vor Ort entschlossen entgegentreten!
Frage: Wie wurdest du aufgenommen?
Patrick: Sehr gut. Der Umgang im Gemeinderat untereinander ist trotz mancher inhaltlicher Differenzen fraktionsübergreifend sehr kollegial. Da spielt es keine Rolle, ob man „Grün“, „Rot“ oder „Schwarz“ ist. Als die ehemaligen Gemeinderäte im Sommer nach der ersten Corona-Welle verabschiedet wurden, konnten wir sogar noch gemeinsam anstoßen. Leider kann die geplante Klausur der Gemeinderäte mit der Bürgermeisterin aufgrund der pandemischen Lage nicht wie geplant stattfinden. Da geht die Gesundheit einfach vor!
Frage: Was sind deine nächsten Ziele als Gemeinderat?
Patrick: Da gibt es eine ganze Menge. Den Klimaschutz in der Gemeinde durch konkrete Projekte noch stärker vorantreiben oder die Gemeinde Heinersreuth zur Fairtrade-Kommune machen. Die Umsetzung von Projekten aus dem ISEK 2030 wollen wir noch stärker einfordern. Bei Bauvorhaben werden wir weiter den Fokus auf Nachhaltigkeit (z.B. Dachbegrünung, Photovoltaik, Energieeffizienz) setzen. Auch beim Radwegeausbau bleiben wir am Ball. Das Thema Verkehrssicherheit, vor allem für Radfahrer und Fußgänger wird auch bei uns immer wichtiger. Auch möchte ich nach Bewältigung der Pandemie Jugendliche und junge Erwachsene bei gemeindlichen Entscheidungen noch besser beteiligen. Auch die Schaffung bzw. die Aufwertung von Treffpunkten in den Ortsteilen ist mir wichtig, denn es stärkt den Zusammenhalt zwischen den Generationen. Und auch kleinere Projekte wie die Realisierung eines Bücherschranks im Mainauenhof Altenplos stehen bald an. Mir und meiner Fraktion wird auf jeden Fall nicht langweilig werden.
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