Mobilität auf dem Land verbessern

Dr. Markus Büchler sprach in Eckersdorf über die Verkehrswende

Mobilität auf dem Land

Der Ortsverband der Grünen in Eckersdorf hatte den Landtagsabgeordneten Dr. Markus Büchler am 7. Februar zu einem Vortrag ins Reservistenheim eingeladen. Im Anschluss daran wurde rege diskutiert. Auch eine kleine Delegation der Grünen aus Heinersreuth nahm viele Ideen mit, wie die Mobilität auf dem Land verbessert werden kann.

Zu viel Geld für den Straßenbau

Markus Büchler ist der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im bayerischen Landtag. Er verweist darauf, dass im Bundesverkehrswegeplan zuviel Geld in die Straße fließt und zuwenig in die Eisenbahn. „Manche Bahnstrecken sind technisch noch auf dem Stand des Kaiserreichs“, mahnt Büchler. Ein Großteil der Misere sieht er auch in der Privatisierung der Bahn vor 25 Jahren.

Verkehrsverbundsysteme anstreben

Unsere Nachbarländer Österreich und Schweiz machen es teilweise vor. Mit einer Fahrkarte soll man Bahn, Bus und Anruflinientaxi nutzen können. Dazu müssten die Taktzeiten über 20 Uhr ausgedehnt werden und der ÖPNV auch am Wochenende fahren.

Selbst fahrende Kleinbusse

Mit diesem System sollen dünn besiedelte Gegenden an sogenannte Express-Buslinien angedockt werden. Die digitalisierte Busse fahren zwar nur relativ langsam, dafür könnten sie taktgenau an den Haltestellen warten. Büchler schlägt auch vor, Displays an den Stationen anzubringen, damit der Reisende weiß, wann der nächste Bus kommt oder ob er bereits abgefahren ist. Mit den selbst fahrenden Bussen könnte auch Engpass an Busfahrern oder Taxis gemildert werden.

Mitfahrzentralen und Carsharing

Wenn die entsprechende Software verfügbar ist, könnten sich Reisende in Mitfahrzentralen einloggen. Der Privatfahrer enthält für den Service eine kleine Entlohnung. Carsharing ist mit dem Flinkster-System der deutschen Bahn schon sehr professionell organisiert. Nur müssten dazu mehr Fahrzeuge auf dem Land breit stehen.

Autoverkehr unattraktiver machen?

Auf diese Frage eines Besuchers hat der Grüne Verkehrsexperte eine klare Antwort: „Erst muss Geld in die Infrastruktur des ÖPNV fließen, dann erst sollten Parkplätze verknappt werden“. Er nennt Wien als Beispiel. Dort seien Milliarden in den öffentlichen Verkehr geflossen und der Autoverkehr habe sich halbiert, so Büchler.

Eckersdorf will eine Stadtbusverbindung

Auch die lokalen Themen brachten an diesem Abend Neuigkeiten. So verwies Bürgermeisterin Sybille Pichl auf eine Studie, die die Anbindung von Eckersdorf an den Bayreuther Stadtverkehr untersucht hat. Das Landratsamt wäre aufgeschlossen. Nun müsste aber noch die Stadt Bayreuth überzeugt werden. Aus zwei Gesichtspunkten ist der Gedanke nicht abwegig. Die Gemeinde Bindlach ist bereits an den Stadtbusverkehr angebunden. Und bei den Stromnetzen versorgen die Bayreuther Stadtwerke auch die Umlandgemeinden mit Strom.

Radverkehr verbessern

Dem Autoverkehr sollte in den Städten etwas Platz weggenommen und stattdessen den Radfahrern zugeschlagen werden. Es gelte, die Radwege sicherer zu machen, sagte Markus Büchler. Im Winter sollten alle Radwege geräumt und gestreut werden und es brauche abschließbare Stellplätze. „Wer stellt denn sein teures E-Bike einfach an die Straße hin?“, fragt der Grüne Verkehrsexperte. Auch der Grünen Landratskandidat Andreas von Heßberg ist an diesem Abend im Publikum. Er würde gerne mehr Geld für Radwege im Landkreis Bayreuth ausgeben. Auch sollte jeder Biker sein Rad im Bus transportieren können.

Linktipp

https://www.agora-verkehrswende.de/ Agora, ein Thinktank für die Verkehrswende

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