Internationaler Frauentag am 8. März – in Bezug auf Gleichberechtigung ist noch einiges zu tun
In Deutschland leben insgesamt rund 42 Millionen Frauen, damit etwa eine Million mehr als Männer. Aber immer noch sind die Rollen in der Gesellschaft einseitig verteilt. Auf dem Papier haben alle Menschen in Deutschland unabhängig vom Geschlecht die gleichen Rechte bezüglich Bildung und persönlicher Entfaltung. Doch die Realität sind oft anders aus, denn veraltete Rollenbilder und Geschlechterstereotypen sind häufig noch in den Köpfen der Menschen präsent. Bei einer Umfrage im Jahr 2019 haben rund 43 Prozent der männlichen Befragten ausgesagt, dass in Bezug auf die Gleichberechtigung noch einiges getan werden muss; 69 Prozent der befragten Frauen vertraten ebenfalls diese Meinung. Bei einer weiteren Umfrage sahen 64 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer den Weltfrauentag als relevant an.
Frauen verdienen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer
Diese Zahl blieb in den letzten drei Jahren nahezu unverändert. Fachleute führen die Tatsache darauf zurück, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen oder Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Zum anderen arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, was auch mit geringeren durchschnittlichen Stundenlöhnen einhergeht. Für die übrigen 37 Prozent des Verdienstunterschiedes haben die Analysten*innen keine Erklärung. Dieser nicht erklärbare Teil entspricht dem sogenannten „Gender Pay Gap“ von 7 Prozent. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Berichtsjahr 2022 pro Stunde 7 Prozent weniger als Männer. Die Teilzeitquote lag bei Frauen bei 66 Prozent, bei Männern nur bei 6 Prozent. In der Folge sind Frauen stärker von Altersarmut bedroht, weil sie weniger in die Rente einzahlen können. Mit 84 Prozent ist der Frauenanteil im Bereich Erziehung und Hauswirtschaft am höchsten, gefolgt von Gesundheitsberufen einschließlich Pflege mit 81 Prozent.
Auch in der Politik können Frauen noch aufholen
Noch längst nicht sind politische Ämter gleichmäßig besetzt. Im Parteienvergleich liegen Bündnis 90 / Die Grünen mit 46 Prozent Frauenanteil an der Spitze, haben aber auch noch nicht ein ausgewogenes Verhältnis erreicht. Wesentlich schlechter schaut es bei anderen Parteien aus: die SPD kommt auf 33 Prozent, die CSU auf 22 Prozent und die FDP auf 20 Prozent. Die Frauenquote im Bundestag liegt aktuell bei 35 Prozent, vor dreißig Jahren waren es nur 21 Prozent. Die politischen Hürden liegen unter anderem in den Parteikulturen, der Kommunikation und den Umgangsformen sowie in den informellen Spielregeln und Netzwerken in Parteien. Konkret bemängeln zwei Drittel der befragten Frauen, dass die Termine oft am Abend oder am Wochenende stattfinden und dass sie die Art der politischen Diskussion abschreckt. Auch die Themenrelevanz wird unterschiedlich bewertet. So engagieren sich 55 Prozent der Frauen für Themen die insgesamt als weniger wichtig angesehen werden.
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