Verkehrssicherheit in Cottenbach

Verkehrswissenschaftlicher Jens Leven (2. von rechts) im Gespräch mit Werner Kauper (links verdeckt)

Kinder sollen sicher zur Schule kommen

Die Gemeinde Heinersreuth lud den Verkehrswissenschaftler Jens Leven nach Cottenbach ein

Im Rahmen der Dorferneuerung hatte es unter der Leitung von Architekt Norbert Kastl bereits drei Besprechungsrunden mit Bürgern gegeben. Dabei erarbeiteten die Bewohner ein 5-Punkte-Programm, welches nun Schritt für Schritt von der Gemeinde umgesetzt werden soll. An oberster Stelle der Wunschliste steht die Verkehrssicherheit für die Schulkinder auf dem Weg zu den Bushaltestellen. Bürgermeisterin Simone Kirschner will das Thema nicht alleine entscheiden und holte sich deshalb einen Verkehrsexperten ins Haus, den sie im Rahmen eines Projekts in Pegnitz kennen lernte. Am 9.4.2024 kam nun Jens Leven aus Wuppertal in die Gemeinde. Im Rathaus fand zunächst der Einstieg in das Projekt mit Architekt Norbert Kastl, den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat und Verwaltungsmitarbeitern statt. Anschließend fuhr die kleine Gruppe nach Cottenbach und traf sich mit einheimischen Bürgern zum Ortsrundgang.

Erkennbare Defizite und mögliche Maßnahmen

Cottenbach hat drei Bushaltestellen für Kinder, die nur auf schmalen Gehwegen zu erreichen sind. Kinder müssen ohne Querungshilfen auf die andere Straßenseite gelangen. Weiterhin zeigen die Daten der Verkehrsüberwachung auf, dass die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 km/h teilweise um mehr als 50% überschritten wurde. Leven sieht die wichtigste Maßnahme darin, Tempo 30 durchzusetzen und Querungshilfen zu schaffen. Als erste Maßnahme könnte die Querungshilfe beim Feuerwehrhaus angegangen werden. Auch über die abknickende Vorfahrt in der Ortsmitte wäre zu reden. Und schließlich muss man sich über die Lage eines Gehsteigs einigen oder das Zentrum als „Shared Space“ einrichten.

Kinder reagieren im Verkehr anders als Erwachsene

Jens Leven stellte den Beteiligten im Rathaus sein Software-Tool „Schulweg-Check“ vor. Damit können auch Laien die Verkehrssituationen kindgerecht beurteilen. Denn Kinder brauchen wesentlich länger, um die Gefährdungen im Straßenverkehr richtig zu erfassen. Sie schätzen unter anderen die Geschwindigkeit der heranfahrenden Fahrzeuge falsch ein, ebenso wie die Zeit für die Querung der Straße. In der Verkehrsforschung hat in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden. Man hat auch festgestellt, dass Zebrastreifen nur eine Scheinsicherheit bieten. Deshalb stellt die sicherste Variante eine Querungshilfe plus Zebrastreifen dar. Eine beispielhafte Querung ist in der Schulstraße in Bayreuth zu sehen.

Links

bueffee.de – Webseite Jens Leven

youtube – Schulweg-Check

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