Lautertal ist eine Kommune im Landkreis Coburg mit knapp 4.400 Einwohnern. In dieser Gemeinde ist Klimaschutz eine Gemeinschaftsaufgabe. Deshalb hat die Gemeinde einen „Umweltbeirat“, der sich aus Gemeinderäten und engagierten Bürgern zusammensetzt. Der Umweltbeirat entwickelte sich wiederum aus dem Arbeitskreis für ein „klima- und umweltfreundliches Lautertal“. Neben Kommunalpolitikern von drei verschiedenen Fraktionen arbeiten ein Biologe und ein Umweltmediziner ehrenamtlich in diesem Gremium. Im August 2020 schloss die Gemeinde im Coburger Land eine Bürgerbefragung zur Umwelt ab.
Fünf Maßnahmen für die Umwelt
Schonung der Trink- und Grundwasservorräte
Durch Auffangen des Regenwassers in Zisternen an den Häusern und großvolumigen Behältern kann dieses Wasser als Gieß- und Brauchwasser genutzt werden. Auch für Versickerungsmöglichkeiten des Regenwassers muss stärker gesorgt werden, damit der Grundwasserspiegel nicht weiter absinkt.
Mehr Bepflanzung
Die vermehrte Bepflanzung an Straßen, in Privatgärten und auf kommunalen und gewerblichen Flächen mit vorwiegend einheimischen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen und deren Bewirtschaftung ohne Gifte (Pestizide) erhöht die geforderte Artenvielfalt. Zugleich verbessert sich mit einer geeigneten Bepflanzung bebauter Gebiete das Kleinklima in diesen Bereichen. Eine Temperaturabsenkung um bis zu 6 Grad ist erreichbar. Kinder, ältere Menschen und Kranke leiden so während der Hitzeperioden deutlich weniger.
Gebäudedämmung verbessern
Eine bessere Dämmung von Häusern und anderen Gebäuden, zusammen mit umweltfreundlichen modernen Heizsystemen, vermindert den Verbrauch von Kohle, Öl und Gas. So können längerfristig bei den steigenden Energiepreisen Kosten gespart werden. Dies gilt auch für den Bau von Photovoltaik- und Solaranlagen. Nach einer gewissen Laufzeit machen sich solche Investitionen bezahlt.
Vermeidung von Individualverkehr
Im Bereich Verkehr und Mobilität können durch eine Kombination aus verbessertem öffentlichen Nahverkehr und durch Förderung von Fahrgemeinschaften und Mitfahrmöglichkeiten (auch mit Hilfe moderner Apps) unnötige Einzelfahrten mit dem Auto reduziert werden. Das Fahrrad sollte noch mehr zu einer attraktiven Alternative zum Auto werden.
Gemeindliche Projekte auf den Prüfstand stellen
Die Arbeiten der Gemeinde sollen in Zukunft auf ihre Klima- und Umweltfreundlichkeit und auf ihre Nachhaltigkeit geprüft werden.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Unser Antrag auf Förderung von Balkon-Solaranlagen
Die kleinen Module erzeugen rund 400 Kilowattstunden Strom im Jahr – Sie heißen Balkon-Solaranlagen oder Stecker-Solaranlagen und können zwischen 10 und 15 Prozent des jährlichen Strombedarfs eines Zwei-Personen-Haushalts abdecken. Dieser Wert entspricht schätzungsweise 300 bis 400 Kilowattstunden Strom und ist etwa so viel, wie zwei Haushaltsgeräte, z.B. eine Spülmaschine und eine Waschmaschine verbrauchen. Derartige Anlagen leisten auf diese Weise einen Betrag zur gesamten Energieversorgung. Durch die kommunalen Förderanreize könnten mehr private Haushalte zu einer Installation der Balkon-Solaranlagen motiviert werden.
Weiterlesen »
Mögliche Standorte für Windenergie in Heinersreuth
Festlegung von Vorranggebieten im Gemeindegebiet – Der regionale Planungsverband Oberfranken-Ost mit Sitz in Hof schrieb im September unsere Gemeinde an und bat um Vorschläge für geeignete Vorranggebiete, auf denen Windenergieanlagen gebaut werden könnten. Die Gemeindeverwaltung gab in der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses die Anfrage des Planungsverbands an die Fraktionen im Gemeinderat weiter. Bisher ist Heinersreuth noch nicht in der Liste der Vorranggebiete enthalten, wie die Aufstellung auf der Seite des Planungsverbandes zeigt. Die Rückmeldung an den Planungsverband ist aber nicht verpflichtend, sondern nur „bei Interesse“. Unsere Fraktion wird dennoch einen Vorschlag erarbeiten und an die Verwaltung weiterleiten.
Weiterlesen »
Heinersreuth: Flächensparen als gemeinsames Ziel
Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Heinersreuth ist in die Jahre gekommen und soll in 2022 neu aufgestellt werden. Obwohl die verfügbaren Flächen in der Gemeinde sehr begrenzt sind, lohnt es sich zu überlegen, wo noch Firmenansiedlungen möglich sind, wo gebaut werden kann und wo auf keinen Fall. In Kleingruppen von vier bis fünf Personen ließen die Gemeinderäte bei der Klausurtagung Ende Oktober ihre Ideen fließen.
Weiterlesen »