Bernd Rothammel, Klimaschutzmanager im Landkreis Bayreuth, brachte bei seinem Besuch in der Gemeinde Heinersreuth gute Nachrichten mit. Kommunale Klimaschutzkonzepte werden seit Januar 2021 bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Euro mit 90% gefördert. Möglich macht dies die Förderrichtline Kommunaler Klimaschutz in Bayern (KommKlimaFöR). Die Hürden für Gemeinden sind relativ gering. Im Konzept müssen folgende drei Elemente enthalten sein: a) Analyse der Ausgangssituation, b) Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und c) die Fortschrittsanalyse mit Erfolgskontrolle bei Abschluss der Maßnahme. Der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Bayreuth machte dabei den Gemeindevertretern Mut zur Umsetzung, denn die Kommune kann selbst festlegen, wie detailscharf diese geforderten Punkte abgearbeitet werden. Voraussetzung ist jedoch die Einbeziehung eines externen Büros.
Blindflug beim Klimaschutz vermeiden
Bernd Rothammel machte deutlich, dass ein „Blindflug“ ohne Zielkoordinaten die schlechteste Lösung auf dem Weg zu mehr Klimaschutz wäre. Er ließ aber den Weg offen, ob die Gemeinde ein professionelles Klimaschutzkonzept durch ein externes Büro in Auftrag gibt oder ob die Verwaltung und der Gemeinderat durch Eigeninitiative das Ziel erreicht. Rothammel verwies auf die Dringlichkeit beim Klimaschutz. Am Beispiel von Garmisch-Partenkirchen machte er deutlich, was eine Temperaturerhöhung von vier Grad Celsius bewirken kann. Eine mehr als tausend Meter dicke Eisschicht ist dort inzwischen komplett abgeschmolzen. Besonders auffällig daran ist die zeitliche Dimension. Brauchte die Temperaturerhöhung in der Vergangenheit noch 12.000 Jahre, so könnte nach aktuellen Prognosen der Anstieg um vier Grad bereits in hundert Jahren vollzogen sein.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Unser Antrag auf Förderung von Balkon-Solaranlagen
Die kleinen Module erzeugen rund 400 Kilowattstunden Strom im Jahr – Sie heißen Balkon-Solaranlagen oder Stecker-Solaranlagen und können zwischen 10 und 15 Prozent des jährlichen Strombedarfs eines Zwei-Personen-Haushalts abdecken. Dieser Wert entspricht schätzungsweise 300 bis 400 Kilowattstunden Strom und ist etwa so viel, wie zwei Haushaltsgeräte, z.B. eine Spülmaschine und eine Waschmaschine verbrauchen. Derartige Anlagen leisten auf diese Weise einen Betrag zur gesamten Energieversorgung. Durch die kommunalen Förderanreize könnten mehr private Haushalte zu einer Installation der Balkon-Solaranlagen motiviert werden.
Weiterlesen »
Mögliche Standorte für Windenergie in Heinersreuth
Festlegung von Vorranggebieten im Gemeindegebiet – Der regionale Planungsverband Oberfranken-Ost mit Sitz in Hof schrieb im September unsere Gemeinde an und bat um Vorschläge für geeignete Vorranggebiete, auf denen Windenergieanlagen gebaut werden könnten. Die Gemeindeverwaltung gab in der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses die Anfrage des Planungsverbands an die Fraktionen im Gemeinderat weiter. Bisher ist Heinersreuth noch nicht in der Liste der Vorranggebiete enthalten, wie die Aufstellung auf der Seite des Planungsverbandes zeigt. Die Rückmeldung an den Planungsverband ist aber nicht verpflichtend, sondern nur „bei Interesse“. Unsere Fraktion wird dennoch einen Vorschlag erarbeiten und an die Verwaltung weiterleiten.
Weiterlesen »
Heinersreuth: Flächensparen als gemeinsames Ziel
Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Heinersreuth ist in die Jahre gekommen und soll in 2022 neu aufgestellt werden. Obwohl die verfügbaren Flächen in der Gemeinde sehr begrenzt sind, lohnt es sich zu überlegen, wo noch Firmenansiedlungen möglich sind, wo gebaut werden kann und wo auf keinen Fall. In Kleingruppen von vier bis fünf Personen ließen die Gemeinderäte bei der Klausurtagung Ende Oktober ihre Ideen fließen.
Weiterlesen »