130 Obstbäume auf fünf Hektar Land
Die Streuobstwiese im Grenztal zwischen Obernsees und Knockberg ist ein wahres Naturparadies. Die große Menge an Obstbäumen lockt viele Insekten an und bietet Schatten für weitere Pflanzen. Daniel Hornstein, Vorsitzender von Solawi Bayreuth, führte am 13.5.22 eine Exkursion in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz und auf Anregung der Grünen in Heinersreuth. Vom Treffpunkt der Kulturscheune aus führt ein Feldweg gut einen Kilometer hinauf zu Streuobstwiese. Die Knockhütte liegt hinter dem Bergrücken östlich und ist von der Wiese aus nicht zu sehen. Nordwestlich hinter dem Hügel befindet sich der Ort Schönfeld. „Der Name Grenztal hat eine historische Bedeutung“, weiß Daniel zu berichten. „In dieser Gegend trafen das katholische Bamberg und das protestantische Bayreuth aufeinander.“
Der Impuls kam vom ehemaligen Gartenfachberater am Landratsamt
Der Verein Solawi (solawi-bayreuth.org) hat die fünf Hektar große Fläche im Jahr 2020 mit Hilfe von Fördermitteln für den Zeitraum von zwanzig Jahren gepachtet. Der Impuls kam von dem ehemaligen Gartenfachberater am Landratsamt Bayreuth, Oliver Rendl, der in dieser Gegend aufgewachsen ist und seine Diplomarbeit über die Streuobstwiese geschrieben hat. Deshalb sind auch alle Obstbäume handschriftlich kartiert. „Ein Glücksfall“, sagt Daniel Hornstein. „Die digitale Umsetzung ist noch im Gange, soll aber später die Organisation wesentlich erleichtern.“
Magere Böden und viel Totholz auf dem Gelände
Die Streuobstwiese ist ein Naturschutzprojekt. Künstlicher Dünger kommt nicht auf die Flächen und gemäht wird nur einmal Mitte Juni. Auf dem mageren Boden wächst das Gras nicht üppig, dafür gedeihen umso mehr andere blühende Pflanzen. Oben auf dem Berg im nordwestlichen Teil des Geländes hat sich sogar eine seltene Orchidee angesiedelt. Neben den klassischen Obstbäumen wie Äpfel, Kirschen und Pflaumen experimentiert das Team auch mit Esskastanien, Walnuss- und Haselnusssträuchern. „Dort vorne steht ein sogenannter Biotop-Baum“, erklärt Daniel. Darunter versteht er einen abgestorbenen Apfelbaum, der von Sträuchern umsäumt ist. Totholzansammlungen begegnen den Exkursionsteilnehmern an mehreren Stellen auf dem Gelände.
Schafe unterstützen die Menschen bei der Landschaftspflege
Auch eine naturbelassene Streuobstwiese braucht Pflege, sonst würden die Flächen früher oder später verbuschen. Deshalb rückt ein Team von ehrenamtlichen Helfern von Zeit zu Zeit mit elektrischen Heckenscheren an, um einzelne Büsche zu entfernen. Auch hat man einen Wanderschäfer gewonnen, der seine Tiere auf dem Gelände weiden lässt. Daniel Hornstein kann sich sogar vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt Rinder in die „Landschaftspflege“ mit einzubeziehen. Rund vierzig Obstbäume haben Mitte Februar einen fachkundigen Winterschnitt erfahren. Mit dieser Arbeit wurde ein Landschaftsgärtner beauftragt. Denn das können die ehrenamtlichen Helfer nicht alleine schaffen.
Weitere Informationen
solawi-bayreuth.org/streuobstwiese-obernsees/
streuobstallianz-bayreuth.de/wissenswertes/






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