Festlegung von Vorranggebieten im Gemeindegebiet
Der regionale Planungsverband Oberfranken-Ost mit Sitz in Hof schrieb im September unsere Gemeinde an und bat um Vorschläge für geeignete Vorranggebiete, auf denen Windenergieanlagen gebaut werden könnten. Die Gemeindeverwaltung gab in der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses die Anfrage des Planungsverbands an die Fraktionen im Gemeinderat weiter. Bisher ist Heinersreuth noch nicht in der Liste der Vorranggebiete enthalten, wie die Aufstellung auf der Seite des Planungsverbandes zeigt. Die Rückmeldung an den Planungsverband ist aber nicht verpflichtend, sondern nur „bei Interesse“. Unsere Fraktion wird dennoch einen Vorschlag erarbeiten und an die Verwaltung weiterleiten.
Ein Blick auf den Energieatlas Bayern
Die Bayerische Staatsregierung stellt für ganz Bayern den Energieatlas bereit. Der Gebietskarte ist farbig hinterlegt. Gelb und grün sind schwache Windertragsgebiete. Die Farbskala reicht weiter bis gelb-orange und dunkel-orange; je dunkler die Farbe, umso höher ist der Windertrag. Die Windausbeute ist in höheren Lagen besser. Bei einer Montagehöhe von nur hundert Metern, ist der Betrieb eines Windrades in der Gemeinde nicht ergiebig genug. Erst ab einer Höhe von 180 Meter ist mit einer 68%-igen Ausbeute zu rechnen. Deshalb ist die Karte im oben genannten Link auf eine Höhe 180 Meter eingestellt.
Geeignete Standorte am ehesten in den Höhenlagen westlich und östlich der Gemeinde
Der Windatlas zeigt orange Farben am ehesten in den Waldgebieten an. Südwestlich liegt das Waldgebiet „Waizer Holz“ auf einer Höhe von rund vierhundert Metern und entgegengesetzt im Nordosten auf ungefähr gleicher Höhe würde sich das Waldgebiet an der „Fürstenleite“ ab einer Anlagenhöhe von 180 Metern eignen. Andere Gebiete scheinen im Hinblick auf die Energieausbeute nicht rentabel zu sein. Eine Hürde für die Errichtung der Anlagen stellt die aktuell gültige 10H-Regel da. Denn bei den eingezeichneten Standorten beträgt der Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung weniger als einen Kilometer.
Zur Geschichte des Planungsverbandes Oberfranken-Ost
Der Regionale Planungsverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Gegründet wurde der Verband im Jahr 1973, als das Gebiet des Freistaates Bayern in insgesamt 18 Planungsregionen eingeteilt wurde. Zum Einzugsgebiet gehören die Landkreise Bayreuth, Hof, Kulmbach und Wunsiedel, die kreisfreien Städte Bayreuth und Hof sowie deren 99 kreisangehörige Gemeinden an, ebenso die kreisangehörige Stadt Waldershof aus dem Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz. Konkret will der Verband Einfluss auf wesentliche Themen für die Region nehmen, z.B. Straßen- und Bahninfrastruktur, größere Ansiedlungen bis zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Deshalb ist das Thema „Windenergie“ eines der Aufgabenreiche des Planungsverbandes.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
unsplash.com
Jetzt sind die Bundesländer für die Umsetzung des Wärmeplanungsgesetzes gefragt
Das Gesetz befindet sich gerade in der Übergangsphase – Stefan Graf ist beim Bayerischen Gemeindetag als Leiter des Referats 10 zuständig für Energiefragen. Bei einem von gribs.net organisierten Webinar stellte er das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze, kurz Wärmeplanunggesetz – WPG“ vor. Gemeinderat Joachim Weise aus Heinersreuth nahm für Bündnis 90 / Die Grünen am Webinar teil. „Das WPG ist ein reines Fachgesetz“, führt Graf aus, „die gesetzliche Umsetzung liegt bei den Bundesländern. Ich rechne damit, dass das Bundesland Bayern die Umsetzung im Juni 2024 auf den Weg bringen wird. Dann sollten auch die finanziellen Rahmenbedingungen geklärt sein und für die Kommunen Planungssicherheit bestehen.“
Weiterlesen »
Platz für Blühflächen
Summer e.V. besuchte Heinersreuth – Geoökologe Thomas Pickel vom Bayreuther Verein „Die Summer“ kam für eine Stunde nach Heinersreuth, um Bürgermeisterin Simone Kirschner und einem kleinen Team unseres Ortsverbandes an paar Tipps zur Anlage von Blühflächen zu geben. Dr. Horst Möller und Joachim Weise nahmen an der Rundfahrt am 7. Juni teil, die in die Ortsteile Unterwaiz, Altenplos und Heinersreuth führte. Als Initialzündung diente die Idee, die durchaus tristen Grünflächen am Spielplatz Röthelbergstraße in Altenplos zu verbessern.
Weiterlesen »
Unser Antrag auf Förderung von Balkon-Solaranlagen
Die kleinen Module erzeugen rund 400 Kilowattstunden Strom im Jahr – Sie heißen Balkon-Solaranlagen oder Stecker-Solaranlagen und können zwischen 10 und 15 Prozent des jährlichen Strombedarfs eines Zwei-Personen-Haushalts abdecken. Dieser Wert entspricht schätzungsweise 300 bis 400 Kilowattstunden Strom und ist etwa so viel, wie zwei Haushaltsgeräte, z.B. eine Spülmaschine und eine Waschmaschine verbrauchen. Derartige Anlagen leisten auf diese Weise einen Betrag zur gesamten Energieversorgung. Durch die kommunalen Förderanreize könnten mehr private Haushalte zu einer Installation der Balkon-Solaranlagen motiviert werden.
Weiterlesen »